Sonntag, 2. Oktober 2011

Erste Woche Uni überstanden!

Moin, Nabend, Nacht~

Es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber ich hatte gesundheitliche Probleme. Leider vertrage ich das japanische Essen nur sehr schlecht, da ich auf Grund meiner Nahrungsumstellung in Deutschland nicht nur auf Milch, Weizen und Hefe, sondern automatisch auch auf Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und Gluten allgemein verzichtet habe, schlägt mir hier alles auf den Magen. Sodass ich hier noch eingeschränkter essen kann als in Deutschland. Es ist halt sehr teuer selbst zu kochen, sodass ich mich überwiegend von Fertigsalaten und Reis ernähre. Wenn ich Fleisch, Obst oder Gemüse im Angebot erblicke nehme ich es natürlich mit, aber für einen Apfel fast 1 Euro zu bezahlen ist schon eine andere Dimension.^^

Nun aber zu meinen Erlebnissen in letzter Zeit. Letzte Woche Donnerstag hatten wir unseren Health Check, bei dem wir geröngt wurden, Blutdruck gemessen wurde, wir gewogen und gemessen wurden. An dem Tag selbst ging es mir sehr schlecht, weshalb ich froh war als ich nachmittags endlich daheim war. Am Freitag danach war hier ein Feiertag, an dem zwar die Geschäfte geöffnet haben, die Uni aber geschlossen war. Diesen Tag habe ich zum schlafen genutzt.

Am Samstag war ich mit Renata in Ueno, wo wir shoppen gehen wollten. Dieses Viertel eignet sich nicht zum shoppen, wenn man hochwertige Produkte kaufen möchte. Aber es gibt viele kleine Straßenläden, die viel Kitsch und Kram verkaufen. Ich habe mir lediglich einen Schlüßelanhänger gekauft, aber für Geschenke und Kleinigkeiten werde ich sicher wieder hinfahren.
Am Abend war ich in Shibuya, da meine Senpai (Studenten die in höheren Semestern sind werden so in Japan genannt) ihre Abschiedsfeier hatte. Anfang Oktober fliegt sie wieder heim. Da es mir noch immer nicht so gut ging, bin ich nicht allzulange geblieben und habe den vorletzten Zug nach Hause genommen, der so um halb Elf fuhr.

Der Sonntag war sehr schön. An diesem Tag sind wir zum Ghibli Museum gefahren. Ghibli produziert animierte Filme für Kinder. In Deutschland sind besonders Filme wie "Prinzessin Mononoke", "Chihiro's Reise ins Zauberland" oder "Das wandelnde Schloss" sehr bekannt geworden in den vergangenden Jahren.
Dort durfte man leider keine Bilder vom Inneren des Museums machen, aber von außen waren Bilder möglich.
Natürlich durfte ein Andenken nicht fehlen. Ich habe mir einen kleinen Totoro-Schlüsselanhänger gekauft. Totoro ist eine bekannte Figur aus einem relativ alten Ghibli Film.

Am Montag begann dann entgültig der Ernst des Lebens. Wir haben von Montag bis Donnerstag von 09:00-14:45 Uhr und Freitags von 09:00-12:15 Uhr Unterricht.
Am Anfang gefiel uns der Unterricht nicht sonderlich, da er zu einfach gestaltet war. Aber nach einem Gespräch mit unserem Sprachkursleiter wurde das Tempo angezogen, sodass wir nun in angemessem Tempo arbeiten können.

Über die Woche habe ich ein neues Lieblingsgetränk entdeckt, der "Soja-Macha-Frappuccino". Wer ihn einmal probiert hat, möchte nie wieder etwas anderes trinken~
Macha ist der grüne Tee in Japan und dieser wird mit gecrashtem Eis und Sojamilch (oder auch normaler Kuhmilch) zu einer cremigen Masse vermischt und so zu dem leckersten Getränk, welches ich seit Jahren getrunken habe. Leider gibt es dieses Getränk nicht in Deutschland.

Am Mittwoch bin ich mit zwei Kommilitonen früher von der Universität nach Hause gegangen, da wir am Nachmittag mit einem Dozenten verabredet waren, der im vergangenem Winter eine Blockveranstaltung für uns abgehalten hat und der für uns einen Firmenbesuch in der "Mitsubishi" Hauptzentrale in Tokyo möglich gemacht hatte. Dort haben wir einen Vortrag zum Thema "Human Resources" gehört und waren anschließend mit den Mitarbeitern und unserem Dozenten zu einem Abendessen verabredet. Der Vortrag an sich war schon gut, aber die Gesprächsrunde beim Essen war noch viel Besser. Leider wurde uns gesagt, dass es für uns eher schwer sein wird bei Mitsubishi ein Praktikum zu bekommen, da wir den normalen Bewerbungsprozess durchlaufen müssten und als Sprachanfänger ist dies einfach nicht möglich.
Trotzdem war es eine interessante und lehrreiche Erfahrung.

Am Freitag war ich zum Shoppen in Shinjuku. Ein aufregendes Viertel, bunt, laut, unglaublich viele Menschen und Kaufhäuser. Ich habe viele neue Kleider gekauft und viel gesehen und bewundert. Bilder wurden zwar gemacht, aber man kann es nicht nachvollziehen, wenn man nicht selbst vor Ort war.
Am Abend hat mich eine Freundin noch in eine Bar eingeladen. Das Besondere an dieser Bar war, dass dort Menschen arbeiten und feiern, die für europäische Verhältnisse eher bizarr wirken. Dort wird man von niemandem schief angesehen. Nicht mal wir Ausländer. Dort sieht man Transfestiten, in Gothic gekleidete Leute oder wie in unserem Fall bekommt man ein Fotoshooting inklusive Strip und Pole dance zu sehen.
Die Atmosphäre war einfach sehr angenehm, warm, heimisch, gemütlich. Trotz der exzentrischen Menschen.
Ich habe mir auch gleich eine Karte für ein Event am nächsten Wochenende gekauft und werde hoffentlich ein paar Bilder machen können.

Am Samstag war ich wieder zum Shoppen unterwegs. Dieses Mal aber in Harajuku, zumindest die eine Einkaufstrasse ist ein bunter, verrückter Mix aus kleinen Läden die die verrücktesten Klamotten anbieten. Es wirkt wie ein Bazar, nur mit festen Läden. Dort wurden wir komischerweise eher von den anderen Ausländern seltsam angesehen, als von Japanern.

In Harajuku gab es für mich nicht so viele interessante Läden, weshalb wir anschließend noch nach Shibuya hinüber gelaufen sind. Shibuya ist nur eine Station von Harajuku entfernt, weshalb man dort schnell hinlaufen kann.
Shibuya ist wie Shinjuku laut, bunt und voll. Ich persönlich fand Shinjuku lauter als Shibuya, aber ich habe gehört, dass es eigentlich anders herum sein soll. Wie dem auch sei, mein Herz ging auf, als ich in das 8 Stockwerke hohe Einkaufszentrum "Shibuya 109" gegangen bin. Ein ganzes Gebäude nur gefüllt mit Frauenkleidern, Schuhen, Taschen und vielem mehr.
Leider habe ich dort nichts passendes für mich gefunden, aber ich war auch nicht mehr so gut drauf an diesem Tag, weil ich  noch sehr müde vom Vortag war.
Aber ich werde definitiv wieder nach Shibuya und natürlich auch Shinjuku fahren~
Und um meinem Hobby zu frönen auch nach Harajuku, allerdings brauche ich dafür dann jemanden der die gleichen Interessen teilt wie ich...

Heute am Sonntag hatten wir an der Dokkyo eine Veranstaltung, bei der wir zu Gesprächsrunden mit Japanern anwesend sein sollten. Leider wollten die meisten Besucher lieber Englisch sprechen, als Deutsch. Aber es war trotzdem ein interessanter Nachmittag, auch wenn uns dafür ein freier Tag geraubt wurde.

Hier werden nun ein paar Bilder folgen. Da ich noch keine vernünftigen Batterien habe, ist meine Kamera ständig leer. So kann ich selbst nicht so viele Bilder machen wie ich möchte und habe mir deshalb ein paar Bilder von Renata geborgt. Diese Bilder könnten ebenso gut auch von mir sein, weil wir fast überall zusammen hingefahren sind bis jetzt.

Mein Schlüsselanhänger aus Ueno


Der kleine Totoro Anhänger

Das ist ein "Mochi". Teig aus Reiskleie, gefüllt mit Bohnenmus. Fand ich früher eklig, aber jetzt mag ich sie.

Hier kann man das Bohnenmus sehen. Geschmacklich sehr süß und klebrig.

Ueno
















Ab hier kommen Bilder zu unserem Besuch im Ghibli Museum



























Mein erster Besuch in einem Izakaya (ein traditionell japanisches Restaurant)


ganz rechts ist Yuki zu sehen


rechts ist Hitsu zu sehen

Renata und ich

Kartoffelecken

Mike und Andi gehen zusammen mit mir zur Dokkyo

Hühnchen

Frikadellen mit Käsefüllung und ein rohes Ei zum eintunken dazu. War sehr lecker

Ein Omlet. Natürlich nicht für mich


Shinjuku:






Ein Geschäft für Lolita Kleidung.


Ich, in einem "Traum" aus rosa~

Aber nicht alles war dort rosa.
























Shibuya:

die Säule auf der rechten Seite ist das große Kaufhaus nur für Frauen :3









Soooo, dass war meine zweite Woche in Japan.

2 Kommentare:

  1. Schön, dass du immer so viele Bilder reinmachst in deine Posts^^

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  2. Wusste gar nicht das du auch auf Gluten verzichtest. Dann hätte ich ja gar kein Dinkelmehl nehmen dürfen O_O'

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